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Bekanntmachungen der Gemeinde Hetlingen                          Hetlinger Bote · Ausgabe 51 · Oktober 2022


        Zu Besuch bei Deutschlands größten Raubtieren

























        Mit etwa 40 Frauen und Männern aus Hetlingen und ehemals Hetlingen ging es auf Tour, hier das Gruppenbild an der letzten Station in Holstenniendorf (Kreis
        Steinburg), wo es bei Familie Lahann auf der Diele Kuchen und Kaffee gab.
        Renate Springer-König und  Die Hetlingerinnen und Het-
        ihr Team vom Sozialausschuss  linger erlebten sowohl die Füt-
        hatten eine spannende Reise an  terung der fünf Tiere mit, die
        die Westküste Schleswig-Hol-  dauerhaft in der Station leben,
        steins organisiert. Etwa 40  als auch eine Führung durch
        Frauen und Männer, darun-   die Station. 20 festangestellte
        ter auch einige Hetlingerinnen,   und gut ein Dutzend Freiwil-
        die weggezogen sind, aber gern   lige arbeiten in der Station. Sie
        noch Kontakt ins Dorf pflegen,   umsorgen die kleinen Heuler,
        machten sich mit auf den Weg.   wie die alleingelassenen Jung-
        Mit dabei außerdem Steffi   tiere genannt werden, und ler-  Gute Laune bei der Verteilung der Preise für die besten Ratefüchse.
        Scharell  vom  DRK-Ortsver-  nen die Arbeit mit den Tieren,   ten wird. Im besten Fall holt  geöffnet wurden und den Weg
        ein, die sich liebevoll und fach-  die nicht ausgewildert werden   die Mutter ihr Kind doch noch.  um Skagen herum in die Ostsee
                                    dürfen.
        kundig um diejenigen kümmer-                           Im anderen Fall wird das Tier  auf nur noch etwa 100 Kilome-
        te, die nicht mehr so gut zu Fuß   Leider werden Jungtiere und  in die Station gebracht und mit  ter bis Kiel Holtenau verkürz-
        sind.                       Mütter  oft  auch  durch  Men-  einem Lachsbrei, später mit Fi-  ten – damals wurde das Vor-
                                                               schen gestärkt, bis es wieder ins  haben vornehmlich aus militä-
                                    schen getrennt, die den ver-
        Erstes Ziel war die See-    meintlich von der Mutter al-  Meer darf.               rischen Gründen verwirklicht.
        hund-Auffangstation in Fried-  leingelassen Heuler am Strand  Anschließend chauffierte Bus-  Heute passieren etwa 30.000
        richskoog. Dort werden im   finden. „Bitte halten Sie Ab-  fahrer „Kalle“ von Schmidt-Rei-  Schiffe den Kanal.
        Sommer bis zu 250 kleine See-  stand, informieren Sie die Po-  sen die Gruppe nach Süderhas-  Familie Lahann auf der Die-
        hunde und im Winter bis zu 50   lizei oder uns“, erläuterte die  tedt, wo sich alle am Kohlbü-  le in Holstenniendorf war der
        junge Kegelrobben aufgepäp-  Mitarbeiter der Seehund-Auf-  fett stärkten. Die Ernstesaion  letzte Ort der Tagesreise. Bei
        pelt. Die Station ist die einzige  fangstation. Sobald so ein Tier  in der Dithmarscher Kohlregi-  Kaffee und Kuchen wurde das
        staatlich anerkannte Einrich-  entdeckt wird, sorgen erfahre-  on hat begonnen. Jetzt darf na-  Rätsel aufgelöst, mit dem sich
        tung in Schleswig-Holstein,  ne Tierschützer, zumeist der  türlich genossen werden. Die  die Ausflügler auf dem letzten
        die Jungtiere aufnimmt, die zu  zuständige Seehundjäger, da-  Speisekarte mit Weiß-, Rot-,  Stück der Busfahrt beschäftigt
        schwach sind, um allein in der  für, dass um den Fundort ein  Wirsing- und Blumenkohl ist  hatten. Neu-Mitfahrer Dieter
        Natur zurecht zu kommen.    großer Schutzbereich eingehal-  groß. Das Team aus der Gast-  Schulenberg konnte die meisten
                                                               stätte „Zur Doppeleiche“ hatte  Fragen richtig beantworten vor
                                                               sogar Gerichte mit Lachs und  Ingrid Büchele. Auch für weite-
                                                               Krabben aufgetischt.        re Ratefüchse gab es Preise, fast
                                                               Nur kurz war danach das Ver-  alles „Made in Hetlingen": Ho-
                                                               gnügen an der zweiten geplan-  nig von Behrens, Apfel-Cidre
                                                               ten Station, den Schleusen in  aus der neuen Manufaktur im
                                                               Brunsbüttel. Starker Regen  Neubaugebiet und Marmelade
                                                               und ein enger Zeitplan lie-  vom Obsthof Schuldt.
                                                               ßen es nicht zu, den Bus am  Und wohin geht es nächstes
                                                               westlichen Tor zum Nord-Ost-  Jahr? Renate, Margit, Julius,
                                                               see-kanal zu verlassen. Trotz-  Janne, Thomas und ihre Mit-
                                                               dem erfuhren die Gäste, dass  streiter im Gemeinderat freuen
        In der Seehundstation Friedrichskoog erlebten die Hetlinger sowohl eine Schau
        mit den dort ständig lebenden Tieren als auch eine Führung.  die  Schleusen  erstmals  1895  sich auf viele Vorschläge.
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